FREY ARCHITEKTEN




Haus H




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HAUS H, 2023

Sanierung eines denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses in Stuttgart

Kaum vorstellbar, dass aus diesem dunklen und niedrigen Dachboden eine lichtdurchflutete und räumlich spannende Maisonette entstehen sollte. Hinzu kam die Herausforderung der Sanierung der restlichen Geschosse unter den strengen Augen des Denkmalschutzes.

Mit dieser Aufgabenstellung für ihr - vom Großvater nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebautes - Elternhaus kamen zwei Brüder im Jahr 2016 auf FREY ARCHITEKTEN zu und es begann ein spannender Entwicklungsprozess:

Von Anfang an war klar, dass der sensible Umgang mit der bewegten Vergangenheit des Hauses im Stuttgarter Heusteigviertel eine herausragende Rolle bei der Sanierung der Wohnungen von Erdgeschoss bis zum 3. Obergeschoss spielen sollte. Historische Elemente sollten erhalten und aufgearbeitet werden und durch die vorsichtige Ergänzung mit zeitgenössischen Elementen hervorgehoben werden. In liebevoller Kleinstarbeit wurde durch die Brüder der historische Fliesenbelag und der Terrazzo ergänzt, Wandbeläge in den Wintergärten freigelegt, gereinigt und wieder aufbereitet. Die Spuren vergangener Sanierungen wurden nicht vertuscht, sondern herausgehoben und so finden sich aufgearbeitete Fensterelemente aus der Jahrhundertwende neben Kastenfenstern aus den 1920er Jahren und Doppelverglasungen aus den 50ern  – alle versehen mit zeitgemäßer Wärmeschutzverglasung. Die behutsamen Grundrissanpassungen zu Gunsten der Bäder sind nach wie vor durch Materialwechsel am Boden nachvollziehbar. Offene Küchen mit angrenzenden Essbereichen und direktem Austritt auf die charmanten Wintergärten bilden den Mittelpunkt der charaktervollen Wohnungen mit ablesbarer Geschichte.

Anders im Dachgeschoss.

Dieses war nach dem Einschlag einer Brandbombe im 2. Weltkrieg nur als Behelfsdach mit geringer Dachneigung wieder errichtet worden und bot somit Raum für Fantasie. In enger Abstimmung mit dem Denkmalamt konnte erreicht werden, dass die Konstruktion  – angelehnt an das Stuttgarter Dach des angebauten Nachbarhauses  – wieder errichtet wird. Nun als moderner Holzbau mit Brettsperrholzelementen. Diese Konstruktion bildete die Grundlage für eine offene und großzügige Raumkonfiguration mit einem die beiden Geschosse verbindenden Luftraum und einem nahezu stützenfreien Grundriss im Dachgeschoss. Lediglich ein eingestellter, von allen Seiten mit Funktionen bespielter Kubus zoniert den fließenden Raum. Das große Panoramafenster öffnet den Raum und gibt grandiose Ausblicke auf die Karlshöhe und den Stuttgarter Süden frei.

So fügt sich das Dachgeschoss nun als ein weiterer Baustein in die Geschichte des Hauses ein, ohne zu überblenden, aber mit eigenständigem und starkem Charakter.